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Das Projekt FDM@HAW.rlp beteiligte sich mit einem Workshop unter dem Titel „Erzähl mir (keine) Märchen: Vermittlung von FDM-Inhalten durch Storytelling“ an der Love Data Week 2024. In diesem Beitrag wurden Methoden des Storytellings skizziert, die wir zur Vermittlung von Inhalten im Bereich FDM verwendet haben.

Menschen erzählen sich seit jeher Geschichten. Narrative erklären die Welt, formen gesellschaftliche Routinen und Ordnungen; Fiktionen bereichern das Selbst- und Weltverständnis des Menschen und entwerfen große Projekte. Geschichten erschließen aber nicht nur die Welt, sondern vermitteln auch spezifisches Wissen. In der Wissenschaftskommunikation wird diese Eigenschaft des Erzählens unter dem Begriff Storytelling als Werkzeug eingesetzt. Ziel ist dabei, abstrakte und theoretische Zusammenhänge durch eine Erzählung verständlich und leicht zugänglich zu machen. Im Bereich der Vermittlung von FDM-Inhalten erweist sich das Storytelling ebenfalls als gewinnbringende Strategie, wie viele Lehrformate dieser Art beweisen.

Im Laufe des Vortrags wurde die Praxis des Storytellings als anthropologische Universalhandlung näher beschrieben und als Beispiel für eine mögliche Erzähltheorie die Theorie des Aristoteles zur Tragödie näher erläutert, eine der ältesten und bekanntesten Erzähltheorien. Danach wurde erklärt, wie das Konzept unserer ersten Lehrveranstaltung „FDM. Auch das noch? Und was ist das überhaupt?“ in die von Aristoteles aufgestellten Elemente und die Erzählstruktur seiner Tragödienerzählung passen. Des Weiteren wurde erläutert, wie das Erzählen von Alltagsgeschichten bei der Vermittlung der Grundlagen des Dateimanagements behilflich sein kann. Aber auch der Nutzen von Leitfragen zur erzählerischen Verdeutlichung einzelner Punkte im Rahmen einer Lehrveranstaltung wurde näher ausgegführt. Zuletzt wurde beschrieben, wie man FDM-Inhalte durch Umschreibung von Literaturklassikern den Interessierten näherbringen kann.

Im Anschluss an den Vortrag gab es einen regen Austausch mit den Teilnehmenden, der zum einen zu einer Sammlung bereits bekannter Materialien führte. Zum anderen wurden einzelne Fragestellungen näher erläutert. Die Ergebnisse dieses Austausches finden Sie, zum Teil auch mit weiterführenden Links, im Folgenden:

Gamification:

Geschichten:

Frage: Welche anderen (Text)vorlagen können für die Vermittlung von FDM-Inhalten verwendet werden?

Beschreibung der Aufgabenstellung: Abgesehen von Klassikern, welche anderen bereits existierende Texte fallen Ihnen ein, die für die Vermittlung von Inhalten des Themenfeldes FDM verwendet werden könnten, indem sie nachgeahmt oder umgeschrieben werden?

Hinweis: Es handelt sich um Ideen, die inhaltlich nicht ausgearbeitet wurden.

Narrative Vorlagen:

Buchvorlagen
  • Odyssee
  • Harry Potter (und das Backup des Schreckens etc.)
  • Romeo & Julia (Daten und Metadaten)
  • Fortsetzungsroman/ „Wähle deine Seite zum Weiterlesen“
  • Ein Sommernachtstraum (oder andere Shakespeare-Komödien; es kommt zusammen, was zusammen gehört)
  • 1001 Nacht / Ali Baba & die 40 FDM-Fallstricke
Filme/Serien
  • It takes a village to care for data – die Schlümpfe
  • Lassie: „Wo ist mein Backup?“
  • Intros Fernsehserien/Hörspiele etc.
  • Intro Start Trek: „Science. The final frontier. These are the adventures of the starship RDM…”
Hörspiele
  • Die Drei ??? und die Suche nach der reproduzierbaren Forschung

Andere Vorlagen:

  • Memes: Get in Losers, we´re teaching RDM
  • Lyrik
  • Sprichwörter
  • Merk-Lied
  • bekannte Slogans
  • In Anlehnung an Marie Kondo: Der „Daten-Aufräum-Coach”
  • Werbespots (z.B. Milch & Schokolade)

Frage: Mit welchen anderen Themen lassen sich FDM-Aspekte gemeinsam vermitteln?

Beschreibung der Aufgabenstellung: So manches was in FDM-Schulungen vermittelt wird, taucht auch an anderer Stelle auf oder ist von dort entliehen. Wenn man diese Bereiche wieder miteinander verknüpft, wird aufgezeigt, dass FDM an sich nichts Neues ist. Dies kann die Akzeptanz erhöhen und Interesse wecken.

persönliche Angewohnheiten:

  • Zeitmanagement
  • gesund essen, Sport, Achtsamkeit
  • Parallelen zu „Was ist gut für dich, machst du aber nicht gern?“
  • neue Gewohnheiten formen
  • Kommunikation

Arbeit:

  • Projektmanagement
  • Programmieren
  • Teamwork
  • Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden
  • Arbeitsorganisation
  • Pareto-Prinzip

Lehre & Forschung:

  • Good scientific practice
  • Lehre (z.B. Betreuung Abschlussarbeiten/Forschungsarbeiten)
  • Datenschutz
  • Kommunikation
  • Open Science
  • Kommunikationspsychologie
  • wissenschaftliches Lesen & Schreiben
  • Data Literacy
  • Wie schreibt man ein Paper?
  • Datenqualität
  • Visualisierung von Daten (braucht auch Metadaten)
  • Citizen Science
  • Literaturverwaltung (Warum brauchen wir Metadaten?)

Frage: Welche dem Storytelling ähnlichen Methoden können sich für die Vermittlung von FDM-Inhalten eignen?

Beschreibung der Aufgabenstellung: Wir suchen unkonventionelle Methoden zur Vermittlung von FDM-Inhalten. Gesucht wird alles, was sich zur Wissensvermittlung oder Sensibilisierung eignet. Es müssen nicht zwingend Methoden für Vortragsformate sein.

Hinweis: Es handelt sich um Ideen, die in diesem Rahmen inhaltlich nicht ausgearbeitet wurden, auch wenn einige dieser Formate bereits an anderer Stelle durchgeführt wurden.

Gamification:

  • Story Cubes
  • Quiz
  • „Wir besuchen einen Virtuellen Rummel („FAIR fair“)“
  • Schnitzeljagd / Schatzsuche
  • Tabu mit FDM-Begriffen
  • Codenames mit FDM-Begriffen

Vortragsarten:

  • Dialogisches Vortragskonzept
  • Theater
  • FDM Büttenrede
  • Fuckup Night
  • Science Slam

andere Lehrkonzepte:

  • Lernen an Fallbeispielen
  • Learning by doing
  • Tools selber erkunden/ausprobieren
  • Gemeinsam ein Hörspiel basteln
  • Gemeinsam eine Geschichte schreiben
  • Geführte Mindmap (mit Dramaturgie)
  • Fachlandkarte